Wintersport in Chile – Ski- und Snowboardfahren in den Anden

Wintersport in Chile ist mehr als Ski- und Snowboardfahren in den Bergen. Die chilenischen Resorts gelten als die besten auf der Südhalbkugel. Solide Pisten und Vulkanhänge auf über 3.000 Metern gewährleisten ausgezeichnete Bedingungen. Andine Panoramen auf verschneite Vulkankegel und malerische Seenlandschaften rauben den Atem. Und die chilenische Pazifikküste ist nie fern. 

Auf der Landkarte erscheinen die Anden geradezu linear, fast wie ein gleichförmiges Band massiver Bergkämme. Doch schon der Fensterblick bei dem Anflug nach Chile verrät das wilde Durcheinander der wuchtigen Gipfel, runden Vulkane und verästelten Täler. Unter dem Mantel des frischen Schnees kommt die Magie der Anden ganz besonders zu tragen. Das Panorama auf die weiß eingehüllten, mächtigen Gipfel der Gebirgskette erzeugt Demut. Die chilenischen Wintermonate verschaffen die Möglichkeit, die verschneiten Anden mit allen Sinnen zu erfahren – und zwar wortwörtlich: auf Skier oder mit dem Snowboard.

Von Geysiren der Atacama über patagonische Wanderpfade zu preisgekrönten Weinen charakterisieren vielerlei Attraktionen den Markenkern von Chile. Der Wintersport wiederum steht etwas am Rande der Aufmerksamkeit. Ein maßgeblicher Grund mag die nur zaghaft ausgeprägte lokale Ski- und Snowboardkultur sein. Trotz der enormen Ausmaße der Andenkette zählt Chile nur etwa 20 Skigebiete. Im vergleichsweise kleinen Deutschland sind es um die 500. Und dennoch gelten die chilenischen Wintersportzentren als die besten auf der Südhalbkugel. Gemeinhin weisen sie eine sehr solide Infrastruktur auf. Und die lokalen Konditionen empfehlen sich für professionelle Ski- und Snowboard-Fahrer genauso wie für Einsteiger und Familien.

Argumente für einen Wintersport-Urlaub in Chile gibt es zuhauf:

• Zunächst verschafft die geografische Lage des Landes Unabhängigkeit von den klassischen Zeitfenstern. In Chile können Ski- und Snowboardfreunde antizyklisch während der europäischen Sommermonate die Pisten herabgleiten. Hierfür eignet sich primär das Zeitfenster ab Mitte Juni bis Ende September.
• Zahlreiche Wintersportzentren überschreiten die 3.000-Meter-Marke. Hierdurch ist vielerorts von einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit für natürlichen Schnee auszugehen.
• Die unterschiedlichen Beschaffenheiten der Gebirgsstrukturen bieten eine Bandbreite an Möglichkeiten für den Wintersport. So kommen freiheitsliebende Freestyle-Fahrer*innen genauso wie anspruchsvolle Abfahrtsenthusiasten und unbedarfte Neulinge auf ihre Kosten.
• Zugegeben: Wintersportgebiete gibt es in Europa zuhauf. Doch in kaum einer Region auf dem Globus wird eine Ski- oder Snowboardtour von solch vielfältiger Naturkulisse begleitet wie in Chile. Bei einer 360-Grad-Rundschau auf majestätische Vulkankegel oder gigantische Seen ist wahrlich Disziplin gefragt, um den Fokus auf die Pisten und Hänge aufrecht zu halten.  
• Die Vulkane der chilenischen Anden sind nicht nur eine ästhetische Pracht. Aus dem vulkanischen Terrain zahlreicher Wintersportgebiete von Chile gehen auch natürliche Quellen hervor, die sich aus den geothermischen Aktivitäten unter der Erde speisen. Ein warmes Bad in den lokalen Vulkanthermen entspannt Körper wie Geist und schafft eine beseelende Balance zwischen Sport und Erholung.
• Meist setzt ein Wintersporturlaub einen relativ klaren Rahmen und reduziert sich auf Aktivitäten in den Bergen. In Chile ist dies anders. Denn aufgrund der speziellen Geografie des Landes sind auch so vollkommen gegensätzliche  Szenerien wie die pittoreske Pazifikküste stets in Reichweite. So lassen sich in Chile Wintersporttouren vortrefflich kombinieren mit gemütlichen Strandaufenthalten am Meer.

Die Ski- und Snowboardpisten von Chile konzentrieren sich vornehmlich in der andinen Region um Santiago sowie im Kleinen Süden des Landes. Jedes Wintersportgebiet trägt seinen ganz eigenen Charme. Und manch Skigebiet sticht besonders hervor. Dies sind unsere 10 liebsten Wintersportgebiete in Chile von Nord nach Süd:

150 Kilometer nordöstlich von Santiago und an der Grenze zu Argentinien liegt eines der vermeintlich besten Skiresorts des südamerikanischen Kontinents. Wer es überaus steil, gewagt und rasant bevorzugt, findet in dem andinen Wintersport-Epizentrum Ski Portillo größtes Vergnügen.

Der schnellste Weg vom Trubel der Hauptstadt in den tiefen Schnee der Anden führt zu den Tres Valles, den drei Tälern. Hier befinden sich die Wintersportzentren Valle Nevado, La Parva, El Colorado und Farellones in direkter Nachbarschaft. Das Valle Nevado gilt dabei als der Klassiker schlechthin unter den Skigebieten von Chile. Es besticht mit seinem vielschichtigen Netz an Liften und Loipen.

In unmittelbarer Umgebung von Valle Nevado und Farellones ballen sich anspruchsvolle Routen bei La Parva. In dem exklusiven Wintersportgebiet geht es gemeinhin weniger wuselig zu. Auf über 3.600 Metern ist hier während der Saison ausreichend Schnee nahezu garantiert.

Chapa Verde unweit von Rancagua verfügt über eine überschaubare Infrastruktur und einen relativ geringen Bekanntheitsgrad. Doch gerade das macht es so sympathisch. Das familiäre Wintersportzentrum ist speziell unter Freeridern beliebt.

Das Ski- und Snowboardgebiet Nevados de Chillán ist einer der führenden Hotspots der Wintersportszene von Chile, auch international geschätzt wie prämiert für seine großartigen Pisten. Die weitflächigen Hänge des gleichnamigen Vulkans sind ausgezeichnetes Terrain für Unerfahrene als auch für Freeriderinnen und Tiefschneefahrer. Mit zahlreichen Unterkünften, dem gastronomischen Angebot und heißen Thermalquellen ist das Wintersportzentrum sehr gut aufgestellt. Zugleich liegt das Städtchen Chillán nur 80 km entfernt in unmittelbarer Reichweite. Wer das lebendige Treiben auf dem Nevados de Chillán scheut, kann überdies auf die recht kleine Skistation des Nachbarvulkans Antuco ausweichen.

Im Umkreis der südchilenischen Stadt Temuco beherbergt die Region Araukanien märchenhafte Wälder, Mapuche-Kultur und aktive Vulkane. Auf einem dieser, dem Volcán Lonquimay, empfängt das Skigebiet Corralco Begeisterte des Wintersports. Das Resort liegt abgeschieden inmitten des Naturreservats Malalcahuello-Nalcas. Es  verfügt über vielfältige Skipisten und ein weitläufiges Gelände auf ca. 1.500 bis 2.400 Höhenmetern und empfiehlt  sich besonders für Freerider.

Eine Ski- oder Snowboardfahrt auf einem aktiven Vulkan erlebt man wahrlich nicht aller Tage. Die Vorstellung des Gleitens auf den verschneiten Hängen des rumorenden Villarrica-Vulkans mag sehr abenteuerliche Assoziationen wecken. Doch entspricht das Wintersportgebiet Pillán mit seiner Pistenführung gerade den Bedingungen von Familien. Im Anschluss an das Schneegestöber verspricht ein warmes Bad in den vulkanische Thermen der Umgebung Erholung und Einkehr.  

Direkt im Nationalpark Puyehue lockt das andine Wintersportgebiet Antillanca lokale wie internationale Gäste zum Ski- und Snowboardfahren. Die gepflegten Pisten am Sockel des Casablanca-Vulkans befinden sich auf etwa 1.000 und 1.500 Höhenmetern. Unterteilt in verschiedene Schwierigkeitsgrade, eignen sich die Routen und Hänge des Resorts für Einsteiger genauso wie für Wintersportler*innen mit Erfahrung.

Ein weiterer Anziehungspunkt für Ski- und Snowboard-Touren im Kleinen Süden ist der Osorno-Vulkan in Chiles Seenregion. Bereits in der warmen Jahreszeit ist die Skistation ein gefragtes Ziel für Reisende, die die ausschweifende Sicht auf den Llanquihue-See und die grandiose Bergszenerie des Umlands aufsaugen. Doch der ganze Zauber des Orts entfaltet sich während der Wintermonate, wenn sich die Hänge des Vulkans mit Schnee bekleiden und reizvolle Pisten für Freunde des Wintersports ebnen.

Im extremen Süden von Chile fallen die Ausmaße der Anden dezenter aus. Doch auch das tiefe Patagonien weist solide Pisten vor. Direkt vor Punta Arenas, einer der südlichsten Städte der Welt, lädt das urbane Wintersportgebiet Cerro Mirador zum Ski- und Snowboardfahren ein. Und während der Abfahrt verfängt der Blick auf die historische Magellanstraße und Feuerland.

Der Großteil der internationalen Gäste widmet sich den Naturphänomenen Chiles während der lokalen Sommerzeit von Dezember bis März zu. Dafür gibt es gute Gründe. Doch finden sich ebenso schlagkräftige Argumente für einen Winterurlaub in Chile in der Mitte des Jahres. Dabei kommen besonders Begeisterte des Ski- und Snowboardfahrens auf ihre Kosten. Gerne beraten wir Sie zu den Wintersportmöglichkeiten in Chile und stehen Ihnen bei der Organisation Ihrer Reise zur Seite. Schreiben Sie uns über unser Kontaktformular.