Manche sagen, Valparaíso sei die schönste Stadt Chiles, wenn nicht gar Südamerikas. Die Hafenstadt ist bekannt für ihre mit buntem Wellblech verkleideten Häuser auf den vielen Hügeln,
ihre historischen Aufzüge und Aussichten auf den schillernden Ozean vor der Andensilhouette.
Bunte Hügel, historische Aufzüge und der glitzernde Ozean
Wenn das Wort „Leben“ ein urbanes Gerüst, ein städtisches Sinnbild bräuchte, es wäre Valparaíso. Voller Energie, Farben, Bewegung und Ideenreichtum steckt dieser faszinierende Ort am Pazifischen
Ozean. Die Hafenstadt ist bekannt für ihre mit buntem Wellblech verkleideten Häuser auf den vielen Erhebungen, ihre historischen Aufzüge und
Aussichten auf das schillernde Meer vor der breiten Andensilhouette. Hinter den geradlinigen Hauptstraßen der Stadt, dem sogenannten „Plan de Valparaíso“, türmen
sich die Hügel und verlaufen sich in allen Richtungen. Ihre Namen verraten viel über das Ambiente hier – sie heißen Cerro Bellavista, Alegre, Los Placeres, Mariposas, Playa Ancha.
Die vielen Gesichter der Hafenstadt
Gut 250.000 Menschen fasst Valparaíso. Zählt man die Agglomeration mit, sind es fast eine Million. Ihr Alltag bewegt sich irgendwo zwischen typischem Trubel eines Wirtschaftszentrums, studentischem Flair, finanzieller Armut, kreativem Reichtum, dem Sog der Kunst, dem Beiwohnen einer offenen Ausstellung unter freiem Himmel in einer der Weltmetropolen des Street Art, Verrücktheit, Systemkritik und gelebter Utopie.
Der tägliche Sport der Porteños
Die Porteños, wie die Anwohnerinnen und Anwohner hier genannt werden, schlängeln sich durch die verwinkelten Straßenzüge dieser freiheitsliebenden Küstenmetropole und besteigen die unzähligen wie beschwingt gestalteten Treppen von Valparaíso. Mit ruckeligen Aufzügen fahren sie die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannten Hügel hinauf, flankiert von herausragender Straßenkunst voller Politik und Ironie.
Das Auf und Ab der Stadtgeschichte von Valparaíso
Die Bucht der heutigen Stadt Valparaíso bewohnte einst das indigene Fischer-Volk der Chango. Im Jahr 1536 geriet die Siedlung in den Fokus der spanischen Konquistadoren und
fand damit erstmals ihren Platz in den europäischen Geschichtsbüchern. Bei Juan de Saavedra, dem Kapitän jener Expedition, weckte der Ort heimatliche Gefühle und so benannte er
ihn nach seiner spanischen Herkunftsstadt: Valparaíso – das Paradiestal.
Nach der formellen Stadtgründung 1544 erlebte die Siedlung zunächst keinen wesentlichen Aufschwung. Doch die Öffnung des Hafens von Valparaíso 1811 veränderte fundamental das
Schicksal der Stadt. Plötzlich kam Valparaíso eine Schlüsselposition zu für den internationalen Schiffverkehr zwischen Europa und der amerikanischen Westküste. Denn er war nun
der zentrale Zwischenhalt für Schiffe vor oder nach der Umfahrung von Kap Hoorn.
All dies verblasste mit der Fertigstellung des zentralamerikanischen Panama-Kanals, der das Passieren von Valparaíso überflüssig machte. Das Auf und Ab dieser Stadtentwicklung sowie die
zahlreichen Erdbeben, die den Ort heimsuchten, kennzeichnen Valparaíso bis heute.
República de Valparaíso
Manche sagen, Valparaíso sei die schönste Stadt Chiles, wenn nicht gar Südamerikas. Doch am treffendsten bringt Gille, der französische Besitzer eines lokalen Hostels, das Wesen von Valparaíso auf den Punkt. Nicht nach Chile sei er ausgewandert, sondern in die unabhängige Republik Valparaíso. So einzigartig, eigen ist dieser Ort.
Mondäne Nachbarstadt Viña del Mar
Die Nachbarstadt Viña del Mar ist ein scharfer Kontrast. Sie gilt als einer der lebenswertesten Orte Chiles und wird über die Landesgrenzen hinaus für ihre wunderschönen, kilometerlangen Sandstrände, der gehobenen Infrastruktur und dem mondänen Flair geschätzt. Hier schlendert man entlang der schicken Promenade, versinkt im lebendigen Zentrum oder holt Luft in der grünen Parklandschaft Quinta Vergara. Auch zum Shoppen bietet Viña del Mar viele Möglichkeiten.
Der Wein von Casablanca
Im Landesinneren von Valparaíso und mit knapp 80 Kilometern Distanz zur chilenischen Hauptstadt Santiago, befindet sich Casablanca. Der geruhsame Ort steht im Zentrum einer reizenden Szenerie voller Rebstöcke, die sich über weite Felder ziehen. Vor allem Weine der Sorten Chardonnay und Sauvignon Blanc werden in dieser Region hergestellt und in die weite Welt exportiert.
Palmen und Panoramen im Nationalpark Cerro La Campana
Ein weiteres Highlight im Landesinneren von Valparaíso ist der reizvolle Nationalpark Cerro La Campana. Die interessante Fauna und endemische Flora des Naturreservats begeisterten schon den Forscher Charles Darwin, als er im Jahre 1834 den sogenannten Glockengipfel bestieg. Von hier oben eröffnen sich bei gutem Wetter unfassbare Panoramen auf den Pazifischen Ozean mit seinen Küstenstädten sowie auf die verschneite Andenkette und den knapp 7.000 Meter hohen Aconcagua, dem höchsten Berg Amerikas. Der Nationalpark beheimatet Füchse und Viscachas, Adler und Kondore, Honigpalmen, Boldo-Sträucher und Canelo-Bäume. Während sich in dieser blühenden Kulisse Familien und Pärchen zum Picknick einfinden, steigen die Sportlichen den Hauptberg hinauf oder wandern besinnlich entlang der verzweigten Waldwege.
Der verborgene Schatz von Laguna Verde
Keine 20 Kilometer entfernt von der Hafenstadt Valparaíso befindet sich Laguna Verde. Der kleine Küstenort mutet an wie ein Rohdiamant chilenischer Natur. Kaum wahrgenommen vom Tourismus, birgt der Ort eine beachtliche landschaftliche Vielfalt. Hier können Wanderfreunde wahrlich naturräumliche Schätze aufspüren. Man durchquert urige Nadelwälder, blickt auf die bildhaft schöne Pazifikküste, entdeckt die bezaubernde Strandbucht Las Docas oder den einsamen Leuchtturm Punta Curaumilla.
Küstenwanderung zwischen Cachagua und Zapallar
Auf der entgegengesetzten Küstenseite, etwa 70 Kilometer nördlich von Valparaíso, reihen sich schicke Ortschaften mit ihren gehobenen Feriendomizilen der chilenischen Oberschicht entlang des gewundenen Pazifikufers. An dem Küstenstreifen zwischen Cachagua und Zapallar verstecken sich kleine Strandbuchten und eine vorgelagerte, von Pinguinen und Seelöwen bewohnte Insel. Zwischendurch setzt man sich in den feinen Sand, schließt die Augen und folgt dem kontinuierlichen Plätschern des Meeres.
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