Patagonien ist nicht nur in seiner Geografie frei von Begrenzungen. Auch seine landschaftliche Vielfalt erscheint grenzenlos. Patagonien umfasst gigantische Gletscher, spitze Bergkämme
und schweigsame Fjorde. Es beheimatet Pumas und Kondore, Pinguine und Wale. Dies sind unsere 10 Favoriten für eine Patagonien-Reise.
Patagonien ohne Grenzen
Mythos, Sehnsuchtsort und Naturwunder – das alles ist Patagonien. Nur ein Staat, das ist es nicht. Und somit gibt es auch keine verbindliche Definition, wo Patagonien beginnt und wo es endet. Gemeinhin bezeichnet es den südlichen Zipfel des amerikanischen Kontinents zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean. Als Kerngebiet von Patagonien wird die Region südlich von Puerto Montt und Bariloche bis nach Feuerland betrachtet. Ihre Ausdehnung entspricht etwa der Fläche von Europa. Zugleich gilt Patagonien als eine der am dünnsten besiedelten Gebiete der Erde.
Die Wurzeln von Patagonien
1520 segelte der Portugiese Fernão de Magalhães, im Deutschen bekannt unter dem Namen Ferdinand Magellan, mit fünf ihm unterstehenden Schiffen durch südamerikanische Gewässer. Hierbei begegneten die fern gereisten Abenteurer lokalen Bewohnern. Der Legende nach war Magellan von ihrer hochgewachsenen Statur beeindruckt. Er bezeichnete sie als „Patagones“, als Großfüßer. So mag Magellan wohl der Namensgeber von Patagonien sein. Doch wenn er in vielen Schulbüchern als Entdecker beschrieben wird, bezieht sich dies vor allem auf eine europäische Perspektive. Schließlich siedelten sich nachweislich schon vor etwa 10.000 Jahren die ersten Menschen in Patagonien an. Indigene Volksgruppen der Yagán, Selk'nam, Haush oder Kawésqar hatten hier ihre Heimat. Die blutigen Expansionsbestrebungen der Eroberer vertrieben und ermordeten sie. Die Landschaft von Patagonien ist von beseelender Schönheit – ihre Geschichte ist es nicht.
Garnier, F. A., 1803-1863
Die Abundanz der patagonischen Natur
Landschaftlich unterteilt man die Region zwischen Ostpatagonien und Westpatagonien. Die Anden bilden die innere Grenze. Während auf der argentinischen Seite patagonische Steppe vorherrscht, dominiert auf chilenischem Territorium Valdivianischer Regenwald. Zu den charakteristischen Tieren von Patagonien zählen grasende Guanakos und scheue Pudu-Hirsche, verschiedene Fuchsarten und der majestätische Andenkondor, der elegante Puma, Magellan-Pinguine und die gigantischen Buckelwale in den Meerengen von Feuerland.
Unsere 10 Favoriten für eine Patagonien-Reise
Patagonien bietet weltberühmte Schauplätze wie den Gletscher Perito Moreno als auch isolierte, kaum bekannte Schätze wie Caleta Tortel. An Orten wie dem Torres del Paine weiß man vor lauter Höhepunkten kaum, in welche Himmelsrichtung man blicken soll. Andere Gegenden wie die weitläufige Hauptinsel von Feuerland verlangen Hingabe und Zeitlosigkeit, um die besondere Magie zu spüren. Dies sind unsere 10 Favoriten für eine Reise in Patagonien von Norden nach Süden:
1. Patagonien-Reise entlang der Sieben-Seen-Route bei Bariloche
Mit seinen romantischen Seen und schneebedeckten Andengipfeln ist die Umgebung von San Carlos de Bariloche auf der argentinischen Seite eine fotogene Augenweide. Hier beginnt das ruhmvolle Patagonien, ohne dass es klimatisch allzu unhöflich mit seinen Gästen umgeht. Am besten erlebt sich die Region mit einem Mietwagen bei einer Fahrt entlang der kurvenreichen Sieben-Seen-Route über Villa La Angostura bis nach San Martín de los Andes. Auf schillernden Gewässern wie dem Nahuel Huapi spiegelt sich die Bergkulisse. Vulkanstrände, Felsklippen und unbewohnte Inseln schmücken diese harmonische Seenlandschaft. Guanakos können die Wege kreuzen. Und indigene Relikte verweisen auf die lange zivilisatorische Geschichte von Patagonien.
2. Chaitén und die Pole des Lebens
Auf einer Patagonien-Reise ist Chaitén die beste Metapher für die Pole des Lebens, für das Schöne wie das Grausame. Umringt von den üppigen Wäldern des Nationalparks Pumalin, dem mächtigen Ozean und rumorenden Vulkanen ist das behagliche Städtchen an der Carretera Austral von der Pracht der Natur reich beschenkt. Zugleich sind es genau diese Naturgewalten, die Chaitén begruben, als der gleichnamige Vulkan 2008 den Ort in Asche hüllte. Die Stadt lag in Ruinen. Lokalen Behörden planten die Umsiedlung, um der Bevölkerung mehr Sicherheit zu gewähren. Doch die Menschen trotzten der Rationalität. Sie bauten Chaitén wieder auf, an gleicher Stelle. Es ist ihr Städtchen, mit ihrem Zauber und ihrer bedrohlichen Kraft.
Reisebeispiele: Carretera Austral Fundamental; Reisebaustein Carretera Austral
3. Patagonien-Urlaub am glänzenden Lago General Carrera
Im südlicheren Teil der Carretera Austral erstreckt sich länderübergreifend der brillante Lago General Carrera. Sein türkisblaues Wasser reflektiert die schneebedeckten Berge des Umlands. Das Markenzeichen des viertgrößten Sees von Südamerika sind die Capillas de Mármol. Die erodierten Felsen der Marmorhöhlen wirken in ihrer Form und Farbkonstellation surreal. Die Übernachtung am See empfiehlt sich unter anderem in Chile Chico, Puerto Guadal oder Puerto Río Tranquilo. Letztgenannter Ort eignet sich besonders gut für Exkursionen zu den landschaftlichen Juwelen dieser Gegend. Das Valle Leones und der Nationalpark Cerro Castillo verbergen menschenleere und traumhafte Trekking-Pfade. Und das exorbitante Eismassiv von Laguna San Rafael hinterlässt Patagonien-Reisende sprachlos.
Reisebeispiele: Chile Authentisch; Chile Pur; Reisebaustein Carretera Austral
4. El Chaltén – das Wanderparadies von Patagonien
Die spitzen Gipfel des Fitz Roy im argentinischen Nationalpark Los Glaciares schmücken reihenweise Titelblätter von Zeitschriften und Reiseführern zu Patagonien. El Chaltén ist das Tor zu diesem Wandermekka. Der überschaubare Ort existiert erst seit 1985 und ist ein hervorragender Ausgangsort für Patagonien-Urlauber. Die Wanderrouten und Schwierigkeitsgrade des Parks sind ausgesprochen abwechslungsreich. Tagestouren zum Gletschersee Lago del Desierto, zum Wasserfall Chorillo del Salto, zu den Lagunen Los Tres, Capri oder Torre können problemlos in Eigenregie vorgenommen werden.
Reisebeispiele: Patagonien Grenzenlos; Chile Deluxe
5. Die Magie des Eises bei El Calafate
Am Südufer des Lago Argentina brummt El Calafate, die argentinische Metropole Patagoniens. Das lebendige Städtchen lädt ein, innerlich aufzutanken und sich etwas Genuss und Luxus nach manch entbehrungsreicher Reiseetappe zu gönnen. Vielleicht ist El Calafate die wuseligste Station auf einem Patagonien-Urlaub. Liebhaber*innen des authentischen Reisens werden den Ort nicht zwangsläufig ins Herz schließen. Doch geht es nicht so sehr um El Calafate an sich, sondern vielmehr um seine einmalige Umgebung. Denn hier dreht sich alles ums Eis. Nahe der chilenischen Grenze stellt sich der monströse Gletscher Perito Moreno vor. Seine Dimension mutet endlos an. Der Klang des spröden Knackens ist einnehmend. Bootstouren veranschaulichen die Pracht und Wucht des Eisriesen. Und bei einer Gletscherwanderung mit Steigeisen und Eispickel erfahren Patagonien-Reisende die gewaltigen Eismassen hautnah.
Reisebeispiele: Patagonien Grenzenlos; Chile Deluxe; Reisebaustein Patagonien
6. Torres del Paine – das Herzstück einer Patagonien-Reise
Neben dem Moreno-Gletscher ist der Nationalpark Torres del Paine vermutlich das beliebteste Ziel von Patagonien-Reisenden. Und das nicht ohne Grund: Mit seinen farbintensiven Lagunen, kennzeichnenden Granitgipfeln und dem kolossalen Grey-Gletscher ist das Naturreservat ein wahres Unikat. Abenteuerliche Routen führen das internationale Publikum in dieses patagonische Spektakel ein – ob bei einem Tagesausflug zum Fuße der Torres, auf einer sportlichen Wochenwanderung entlang des O-Trails oder im Rahmen einer Puma-Tour. Mit der vielfältigen Auswahl an Zeltplätzen, Berghütten und gehobenen Hotels, mit anspruchsvollen Restaurants und dem breiten Angebot an Tourguides ist für das Wohl der Gäste gesorgt, wenngleich die herausfordernde Logistik und die unbändige Nachfrage ihren Preis haben.
Reisebeispiele: Chile Intensiv; Patagonien Aktiv; Patagonien Grenzenlos; Reisebaustein Torres del Paine
7. Punta Arenas – das Tor einer Patagonien-Reise
Punta Arenas ist so etwas wie der zentrale Stützpunkt von Patagonien. Mit Blick auf die Magellanstraße und gegenüber von Feuerland, befindet sich das sympathische Städtchen an einem der südlichsten Punkte des amerikanischen Festlands. Hier bündeln sich Fernbusverbindungen, Flugverkehr sowie die Schifffahrt und machen Punta Arenas zum südlichen Tor von Patagonien. Vielleicht ist diese Vernetzung auch Ausdruck der bewegten Geschichte des Orts. Punta Arenas vereint seine indigenen Wurzeln mit Entdeckergeist, maritimen Tragödien und kolonialem Elan ohne Rücksicht auf Verluste. Lokale Museen, die europäische Stadtarchitektur und der imposante Friedhof zeugen von der abenteuerlichen wie blutigen Vergangenheit. Für Interessierte an der patagonischen Tierwelt hält Punta Arenas wiederum einen besonderen Schatz parat: Auf Isla Magdalena versammeln sich in der Sommerzeit Tausende von Magellan-Pinguinen. Und noch weiter südlich auf der kargen Hauptinsel von Tierra del Fuego kann man im Rahmen einer ausgedehnten Tagestour gar den seltenen Exemplaren der farbenprächtigen Königspinguine begegnen.
Reisebeispiele: Chile Intensiv; Patagonien Aktiv; Patagonien Grenzenlos; Carretera Austral Fundamental
8. Patagonien-Reise zu den Giganten der Magellanstraße
Mit kraftvollen Schlägen gleiten die Walgiganten durch die Magellanstraße. Aus ihren Blaslöchern schießen energische Wasserfontänen. Und ihre tiefen Klänge gehen
unter die Haut. Die anmutige Erscheinung eines Wals vergisst man so schnell nicht. Auf respektvolle Weise nähert man sich im Rahmen der dreitägigen Exkursion von Whalesound den
eleganten Meeresbewohnern im Umkreis des abgeschiedenen Marineparks Francisco Coloane auf der Magellanstraße. Hierbei treten Patagonien-Reisende auch in Kontakt mit
Seelöwen und Pinguinen und bestaunen den überwältigenden Gletschers Santa Ines. Die emotionalen Erlebnisse werden von einer wissenschaftlichen
Perspektive begleitet. Wer die pure, unberührte Natur Patagoniens sucht und bereit ist, auf etwas Komfort zu verzichten, wird auf dieser Tour wahre Erfüllung empfinden.
Reisebeispiel: Reisebaustein Magellanstraße
9. Ushuaia – das Finale Amerikas?
„Die südlichste Stadt der Welt“ – um diese prestigeträchtige Auszeichnung ringen gleich mehrere Orte Chiles wie Argentiniens und legen dabei die Definition einer Stadt nach eigenem Verständnis aus. Ob Ushuaia verdienter Titelträger ist oder nicht, sei dahingestellt – es fühlt sich in jedem Fall wie das geografische Finale an. Entlegen und von verschneiten Bergkämmen umkreist, konkurrieren in dem argentinischen Küstenstädtchen das Gefühl der Verlassenheit und touristischer Trubel miteinander. Denn trotz der Isolation steht Ushuaia im Mittelpunkt patagonischer Glanzlichter. Bootstouren führen auf dem Beagle-Kanal zu Kolonien von Pinguinen und Seelöwen. Im Nationalpark Tierra del Fuego führen urige Wanderwege durch subantarktischen Wald. Und das einstige Gefängnis von Ushuaia eröffnet Patagonien-Reisenden einen Blick in die harsche Vergangenheit Argentiniens.
Reisebeispiele: Chile Deluxe; Reisebaustein Feuerland
10. Patagonien-Reise auf den Fjorden Feuerlands
Wer auf einem Patagonien-Urlaub die atemberaubenden Phänomene dieser rauen Natur erleben möchte, teilt sich das Vergnügen meist mit einer Schar an Gleichgesinnten. Wendet man sich stattdessen ab von den klassischen Sehenswürdigkeiten und Routen, sind oft Abstriche des Reisekomforts in Kauf zu nehmen. Nicht so auf einer Feuerland-Expedition mit dem Expeditionsschiff Australis. Die viertägigen Touren vollführen eine wahrliche Patagonien-Show und verbinden die völlige Abgeschiedenheit mit einem Aufenthalt auf höchstem Niveau. Die kompakten Schiffe durchqueren das Labyrinth der Fjorde von Feuerland von Ushuaia nach Punta Arenas sowie in umgekehrte Richtung. Dabei passieren sie riesige Gletscher und das geschichtsträchtige Kap Hoorn, Pinguinkolonien, endemische Wälder und indigene Kulturstätten. Zugegeben: Eine Feuerland-Kreuzfahrt hinterlässt ihre Spuren im Budget eines Patagonien-Urlaubs. Aber dies ist es zweifelsohne wert. Eine weniger kostspielige, eher einfach gehaltene Alternative ist die dreitägige Fährfahrt mit Navimag von Puerto Montt nach Puerto Natales.
Reisebeispiele: Chile Deluxe; Reisebaustein Feuerland
Wichtige Tipps für eine Patagonien-Reise
Eine Reise nach Patagonien macht man nicht aller Tage. Die Anreise ist lang, die Witterung unbeständig, die Wanderroute mitunter auch anspruchsvoll. Etwas Vorbereitung auf einen Patagonien-Urlaub ist also nicht verkehrt. Hier kurz und knapp eine Übersicht zu den reiserelevanten Fragen:
Benötige ich ein Visum für meinen Patagonien-Urlaub?
Staatsangehörige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen für eine Patagonien-Reise für bis zu 90 Tage in der Regel kein Visum.
Muss ich mich für eine Patagonien-Reise impfen lassen?
Gesundheitliche Risikofaktoren unterscheiden sich in Chile und Argentinien nicht wesentlich von denen Europas. Auch die medizinische Versorgung ist in den größeren Städten mit Ausnahmen
vergleichbar. Speziell in Patagonien wiederum ist das medizinische Netzwerk auf Grund der Weitläufigkeit und geringen Urbanisierung eingeschränkt. Wir empfehlen
die Mitnahme einer individuellen Reiseapotheke für Ihre Patagonien-Reise.
Besondere Impfungen für die Einreise aus Mitteleuropa sind nicht erforderlich.
In Patagonien ist das Trinken von Leitungswasser für die meisten Menschen in der Regel unbedenklich, allgemein wird Reisenden jedoch tendenziell empfohlen, präventiv Mineralwasser zu
trinken.
Neben geografisch bedingten Risiken wie Erdbeben ist in Chile und Argentinien insbesondere die Gefahr einer Höhenerkrankung bei Aufenthalten in der Andenregion ohne vorausgehende Höhenanpassung
zu berücksichtigen. In Anbetracht der weniger extremen Steigungen im tiefen Süden ist dieser Faktor für Patagonien-Reisen jedoch eher von geringer Bedeutung.
Weitere Informationen zu Gesundheitsbestimmungen für Reisende aus Deutschland finden Sie hier.
Welche Jahreszeit eignet sich am besten für eine Patagonien-Reise?
Die Monate November bis März sind aus klimatischer Sicht generell sehr geeignet für eine Patagonien-Reise. In dieser Zeit ist es in Chile und Argentinien sommerlich, wodurch die Witterungsbedingungen im rauen Süden vielerorts regenärmer und wärmer ausfallen. Zugleich ist die lokale Sommerzeit Hauptsaison, wodurch manche Reiseziele mitunter sehr gut besucht sind. In den Monaten April bis September ist es in Chile und Argentinien winterlich. Während dieser Zeit ist in Patagonien mit häufigeren Regenfällen, niedrigen Temperaturen und zum Teil mit Schnee zu rechnen. Es kommt vor, dass der Besuch von Sehenswürdigkeiten an entsprechenden Orten durch die Wetterlage nur eingeschränkt erfolgt und Gruppentouren aufgrund fehlender Teilnehmer*innen abgesagt werden müssen. Zugleich bekommen Reisende in der Nebensaison sehr authentische Eindrücke mit dem geringeren Aufkommen an Touristen und erfahren die faszinierende Natur von Patagonien aus einer ganz besonderen Perspektive.
Die Witterungsbedingungen in Patagonien sind stark von der jeweiligen Lokalität und ihrem Mikroklima abhängig. Grundsätzlich aber gilt: Das Klima Patagoniens ist das ganze Jahr über unberechenbar. Besonders die mitunter extremen Winde haben es in sich. Regenfeste Funktionskleidung ist für eine Patagonien-Reise zu jeder Jahreszeit erforderlich. Im Nationalpark Torres del Paine liegen beispielsweise im Sommer die Höchsttemperaturen bei durchschnittlich 8°C. Der Winter ist mit einem durchschnittlichen Tagesmaximum von 2°C deutlich kälter, zugleich aber auch etwas niederschlagsärmer.
Kann ich mich auf meiner Patagonien-Reise auf Englisch verständigen?
Gerade die junge Generation Chiles und Argentiniens ist mit der englischen Sprache zunehmend besser vertraut. Und in den meisten Hotels sowie auf geführten Touren wird Englisch gesprochen.
Nichtsdestotrotz ist vielerorts die Auswirkung der isolierten geografischen Lage zu spüren. Die Sprachkenntnisse in der Gesellschaft sind somit eher einseitig ausgeprägt.
Der Versuch der Reisenden auf Spanisch zu kommunizieren, bricht schnell das Eis und so lassen sich grundlegende Informationen auf einer Patagonien-Reise auch ohne eine gemeinsame Sprache
vermitteln. Doch für einen tieferen Einblick in die Kultur der Region und für einen intensiveren Austausch mit der einheimischen Bevölkerung sind Spanischkenntnisse zweifelsfrei sehr
vorteilhaft.
Wie viel Zeit sollte man für einen Patagonien-Urlaub einplanen?
In Anbetracht der vielschichtigen Natur und der Weiträumigkeit ließen sich problemlos sechs Wochen einer Patagonien-Reise gestalten, ohne dass Monotonie aufkäme. Doch ist die verfügbare Zeit von Reisenden meist begrenzt und nicht selten wird ein Aufenthalt in Patagonien mit anderen Reisezielen in Chile und Argentinien kombiniert. Doch mindestens eine Woche solle man in jedem Fall einkalkulieren.
Ist Patagonien eine teure Reiseregion?
Patagonien weist durch seine Abgelegenheit ein überdurchschnittliches Preisniveau auf. Und bestimmte Ziele einer Patagonien-Reise sind in Anbetracht der herausfordernden Logistik sowie ihres Ruhms besonders preisintensiv. So ist beispielsweise der Nationalpark Torres del Paine mit seinen herausragenden Naturschauspielen trotz seiner Isolation zu einem Wandermekka von globalem Rang geworden. Der enorme Andrang hat dazu beigetragen, dass die touristische Infrastruktur zunehmend anspruchsvoller wird und ein Aufenthalt im Reservat in keinem Verhältnis mehr zu landesüblichen Kostenstrukturen steht.
Muss ich Eintrittstickets für Nationalparks in Patagonien im Voraus buchen?
Wie in vielen Ländern der Welt nutzte auch Chile die Coronavirus-Pandemie, um die Digitalisierung in verschiedenen Bereichen voranzutreiben. Dies betrifft auch den Zugang zu
Nationalparks in Chile. Gerade in besonders beliebten Schutzgebieten wie Torres del Paine beschleunigt die digitale Buchung den Einlass und lässt mehr Zeit für das Wesentliche:
die Natur.
Allerdings hat die digitale Buchung von Eintrittstickets nicht nur Vorteile. So sind Einschränkungen der Ticketplattformen in Bezug auf Mehrsprachigkeit und Bezahlung leider keine Seltenheit.
Bestimmte Reservate verlangen zwingend eine Vorreservierung, andere Schutzgebiete stellen wiederum per se keinen Ticketverkauf im Voraus bereit. Auch raubt der limitierte analoge Ticketverkauf
die Spontanität gerade auf Selbstfahrerreisen in Chile. In manchen Regionen gibt es als Alternative lokale Ticketautomaten, doch diese sind eher die Ausnahme.
Der Großteil der chilenischen Naturreservate wird von der nationalen Fortbehörde CONAF betrieben. Hierzu zählen unter anderem die Parks Queulat und Torres del
Paine, für die eine Ticketbuchung im Voraus verlangt wird. Hierfür steht ein entsprechendes Ticketportal bereit. Tickets für den Besuch von Nationalparks auf argentinischer Seite wiederum werden auf einem staatlichen Portal bereitgestellt.
Um Konflikte vor Ort zu vermeiden, empfehlen wir grundsätzlich, Eintrittstickets im Voraus online zu buchen. Bei mehrtägigen Besuchen, beispielsweise im Fall von Rundwanderungen
im Torres del Paine, lässt sich die Gültigkeit eines Tickets in der Regel für mehrere Tage festlegen. In Anbetracht der eingeschränkten Sprachdarstellung der Portale legen wir die Nutzung von
Browsererweiterungen für die Übersetzung (wie DeepL oder Google Translate) nahe.
Was sollte ich auf einer Patagonien-Reise mitnehmen?
Was Sie auf Ihren Patagonien-Urlaub mitnehmen sollten, hängt stark davon ab, welchen Schwerpunkt Ihre Reise hat. Grundsätzlich empfehlen wir, neben den üblichen Reisegegenständen Folgendes mitzuführen:
- Warme und regendichte Funktionskleidung
- Stabiles Schuhwerk
- Kopfbedeckung
- Sonnenschutz und Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher
- Tagesrucksack
- Digitale Kopien der Reisepässe (z.B. in E-Mail-Postfach)
- Reiseapotheke
- Steckdosen-Adapter
- Führerschein
- Kreditkarte (Debitkarten sind für Mietwagen-Anleihen nicht ausreichend) und alternative Ersatzkreditkarte
- Etwas Geld in lokaler Währung für die ersten Tage
Reicht mein europäischer Führerschein für meine Mietwagen-Reise in Patagonien?
Die Mitnahme eines internationalen Führerscheins für Ihre Patagonien-Reise legen wir nahe. Zwar wird der europäische Führerschein bei der Entgegennahme des Mietwagens und bei Polizeikontrollen in der Regel akzeptiert, doch vor allem im Schadensfall ist es sinnvoll, eine internationale Fahrerlaubnis vorzeigen zu können. Diese wiederum ist nur gültig in Verbindung mit dem nationalen Führerschein.
Muss ich in Patagonien mein Wohnmobil auf Campingplätzen abstellen?
Patagonien eignet sich in Anbetracht seiner spektakulären Natur und abgeschiedenen Sehenswürdigkeiten hervorragend für Reisen mit dem Wohnmobil. Zugleich besteht in Chile wie in Argentinien eine nur sehr eingeschränkte Campingplatz-Kultur. Auf einem Urlaub in Patagonien mit dem Wohnmobil bietet es sich an, in freier Landschaft und fern urbaner Gegenden zu stationieren. Dies wird auch von staatlicher Seite geduldet.
Weitere Informationen zu Patagonien-Reisen können Sie über unser Kontaktformular erfragen. Wir beraten Sie gerne.