Wilde Wellen, staubige Waldwege und pittoreske Holzhäuser charakterisieren Isla Negra. Der gemütliche Küstenort war die einstige Heimat des Nobelpreisträgers Pablo Neruda, der hier viele seiner prämierten Dichtungen verfasste.
Der Zauber des Ozeans, Pinienwälder und filigranes Kunsthandwerk in Isla Negra
Auch wenn sein Name der „schwarzen Insel“ anderes vermuten lässt, befindet sich der gemütliche Küstenort Isla Negra zwischen Chiles größten Hafenstädten San Antonio und Valparaíso auf dem Festland. Und dennoch trägt er einen inselartigen Charakter in sich: Staubige, schmale Wege schlängeln sich durch die rustikalen und detailverliebten Holzhäuser im Ortskern von Isla Negra hinunter zum Meer. Hier verlieren sich die funkelnden Farbtöne des endlosen Ozeans in den Weiten des Horizonts und wilde Wellen peitschen gegen raue Felsen. Kunsthandwerker gehen bedächtig ihrer filigranen Arbeit nach, während verträumte Pärchen voller Frieden im hellen Sand in den Himmel schauen und den rhythmischen Klängen des mächtigen Pazifiks lauschen.
Das Erbe von Pablo Neruda
Bekanntheitsgrad erlangte Isla Negra in erster Linie durch den anerkannten Poeten und Nobelpreisträger Pablo Neruda, der während der Jahre 1939 und 1973 hierorts wohnte und viele seiner prämierten Dichtungen zu Papier brachte. Sein liebevoll gestaltetes Anwesen dient heutzutage als Museum und verschafft seinen Gästen vielschichtige Eindrücke in das bewegte Leben des Schriftstellers sowie in einen der Schlüsselmomente der chilenischen Geschichte.
Pablo Neruda war ein hochbegabter Schriftsteller. Seine Lyrik ist bildgewaltig, leidenschaftlich und stimmungsgeladen. Die Liebe und die Politik im Zentrum vieler Werke. Als Diplomat reiste er um den Globus, nahm zahlreiche Auszeichnungen entgegen und setzte sich in Chile mit Inbrunst für einen kommunistischen Gesellschaftsentwurf ein. Kurz nach dem Militärputsch 1973 verstarb Neruda.
Bis heute gilt Pablo Neruda in Chile als Idol. Straßen und Schulen sind nach ihm benannt. Er ist der Stolz des Lands. Doch diesem außerordentlichen Talent stehen die menschlichen Schattenseiten Nerudas gegenüber. Seine behinderte Tochter verleugnete und verstieß er in Europa. Wenig später starb das junge Mädchen im blutigen Gebaren des Zweiten Weltkriegs. Auch stehen in Anlehnung an seine autobiografischen Texte Vergewaltigungsvorwürfe im Raum. Und den Diktator Stalin verehrte er. Wie auch bei vielen anderen Künstler*innen, empfiehlt sich im Falle von Pablo Neruda weniger zu glorifizieren und stattdessen Person und kreatives Schaffen differenziert zu bewerten.
Mondäne Badeorte und weite Strände
Nördlich der verlassenen Strände und verschlafenen Siedlungen befindet sich das bunte Städtchen El Quisco, das besonders im Sommer Scharen chilenischer Familien anzieht. Deutlich eleganter geht es nur wenige Kilometer weiter im mondänen Badeort Algarrobo zu. Hier türmen sich moderne Hotelkomplexe vor der Küstenbucht und gehobene Restaurants verwöhnen ihre Gäste mit einer anspruchsvollen Küche. Es wirkt in der Tat wie ein wahres Kontrastprogramm zum beschaulichen Treiben von Isla Negra und ist zugleich auch Spiegelbild der Vielfältigkeit und des Facettenreichtums von Zentralchile.
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