Reisepass, Visum, Zoll – das sind die Einreisebestimmungen von Chile

Eine Reise nach Chile macht man nicht aller Tage. Von der europäischen Freizügigkeit verwöhnt, mögen die  bürokratischen Hürden und unbekannten Regularien auf einer Fernreise verunsichern. Doch für eine Chile-Reise braucht es in der Regel nicht viel. Hier fassen wir die wesentlichen Einreisebestimmungen für touristische Aufenthalte in Chile zusammen.

Die Bedingungen für touristische Reisen nach Chile sind denkbar einfach. Für Staatsangehörige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist ein Reisepass in der Regel ausreichend. Dieser muss noch mindestens sechs Monate ab dem Zeitpunkt der Einreise gültig sein.

Gemeinhin erfordert eine klassische Chile-Reise für Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kein Visum. Bei anderen Staatsangehörigkeiten können die Voraussetzungen abweichen. Für Personen, die sich länger als 90 Tage in Chile aufhalten oder nicht ausschließlich aus touristischen Gründen das Land besuchen, ist ein Visum über das Portal des chilenischen Ausländeramts zu beantragen. Dies hat vor Reiseantritt zu erfolgen. Mehrmonatige Bearbeitungszeiten sollten einkalkuliert werden. Bei Zwischenstopps im Rahmen der An- und Abreise sind überdies die Visumsbestimmungen der entsprechenden Transitländer, allen voran der USA, zu berücksichtigen.

Obwohl die Osterinsel / Rapa Nui ganz offiziell chilenisches Staatsgebiet ist, gelten für Reisen auf die Pazifikinsel gesonderte Bedingungen – übrigens auch für Festland-Chilenen. So verlangt der Besuch von Rapa Nui das Ausfüllen eines digitalen Einreiseformulars. Hierbei sind unter anderem die Daten der An- und Abreise sowie die Unterkunft aufzuführen. Aufenthalte von über 30 Tagen auf der Insel werden gemeinhin nicht gestattet. Hintergrund ist, dass sich Rapa Nui seit längerer Zeit herausgefordert sieht, das Gleichgewicht zwischen den natürlichen Ressourcen, der großen Zahl an Touristen sowie dem Schutz des lokalen Kulturguts stärker in den Blick zu nehmen.

Bei der Einreise nach Chile wird eine Touristenkarte ausgestellt. Der unscheinbare Zettel ähnelt einem Kassenbeleg und ist bei Ausreise wieder einzureichen. Andernfalls drohen Strafgebühren und Reiseverzögerungen. Doch kann ein Ersatzdokument mittlerweile auch digital neu ausgestellt werden. Hierfür bietet die chilenische Polizeibehörde PDI ein entsprechendes Online-Formular (ausschließlich spanischsprachig).

Begibt sich eine Familie aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz auf eine Chile-Reise, gelten im Regelfall die üblichen Einreisebestimmungen. Doch nicht immer sind die Verhältnisse so eindeutig. Reisen minderjährige Kinder alleine oder formell mit nur einem Elternteil, bestehen weitere Staatsangehörigkeiten oder ein chilenischer Wohnsitz, können weitere Unterlagen für die Reise erforderlich sein. Die chilenische Gesetzgebung sieht in entsprechenden Fällen vor, dass eine beglaubigte Reisegenehmigung samt Geburtsurkunden vorzuliegen haben. Die konkreten Angaben stellen das Auswärtige Amt von Deutschland sowie die chilenische Auslandsvertretung bereit. Wir empfehlen grundsätzlich, neben den Reisepässen auch eine digitale Kopie der Geburtsurkunden vorbeugend mitzuführen.

Die Wirtschaft von Chile hängt in besonderem Maße von der nationalen Agrikultur ab. Um den Anbau von Weintrauben, Tomaten oder Avocados in keiner Weise zu gefährden, verfügt Chile über relativ restriktive Zollbestimmungen. So ist die Einfuhr von frischen Nahrungsmitteln wie Obst, Milchprodukte oder Nüsse verboten. Bestimmte, original verpackte und verarbeitete Produkte werden wiederum mitunter erlaubt. In jedem Fall verpflichten sich Reisende, alle tierischen und pflanzlichen Erzeugnisse zu deklarieren. Auch sind außergewöhnlich große Bargeldbeträge, Elektrogeräte in unüblicher Menge und bestimmte andere Produkte aufzuführen. Bei Grenzübertritt prüft die Zollbehörde das Reisegepäck und die Deklarierung.

Die eidesstaatliche Erklärung zu den mitgeführten Produkten erfolgt über ein Einreiseformular. Dieses erhalten Reisende am Grenzübergang in gedruckter Form oder können es digital ab 48 Stunden vor Grenzübertritt über das bereitgestellte Online-Formular übermitteln (roter Button, ab da auf Englisch). Alternativ wird an Flughäfen ein entsprechender QR-Code bereitgestellt.

Kontinuierlich aktualisierte Informationen zu den Einreisebestimmungen von Chile sowie zu anderen reiserelevanten Themen veröffentlich das Auswärtiges Amt von Deutschland. Ansprechpartner für administrative Angelegenheiten bezüglich des Aufenthalts in Chile sind in erster Linie die chilenischen Konsulate. Eine hilfreiche Übersicht zu den erforderlichen Reisedokumenten und eventuellen Einschränkungen gibt zudem das Sherpa-Portal.

Zusammenfassend setzt eine Chile-Reise in vielen Fällen lediglich einen gültigen Reisepass voraus. Doch variieren die Vorgaben je nach Staatsangehörigkeit, Wohnsitz, Familienkonstellation oder Reiseroute. Ebenso können entsprechende Behörden die Vorschriften kurzfristig ändern. In diesem Sinne stellt die aufgeführte Zusammenfassung der chilenischen Einreisebestimmungen eine allgemeine Orientierung dar und ist rechtlich nicht bindend. 

Gerne beraten wir Sie zu den Einreisebestimmungen für Chile und stehen Ihnen bei der Organisation Ihrer Reise zur Seite. Schreiben Sie uns über unser Kontaktformular.