Der 18. September ist der wohl wichtigste Tag des Jahres in Chile. An diesem nationalen Feiertag wird die Unabhängigkeit des Landes ausgelassen zelebriert, mit Folklore-Tänzen, üppiger Küche und heiterer Stimmung. Zugleich ist es der gefühlte Startschuss in die warme Jahreszeit.
Die Spuren der Deutschen sind im sympathischen Valdivia nicht zu übersehen. Doch war die südchilenische Metropole auch Schauplatz von kriegerischen Konflikten und Naturkatastrophen. Die bewegte Vergangenheit steht im Kontrast zum Einklang des gemütlichen Städtchens mit seiner harmonischen Flusslandschaft.
Taucht Chile in den europäischen Nachrichten auf, geht es oft um den Reichtum der Rohstoffe, um quirlige Fußballer – oder um lodernde Flammen. Immer wieder wird Chile von massiven Großbränden heimgesucht. Warum ist das so? Die Ursachen für Feuer in Chile sind vielschichtig.
In der Hauptstadt von Chile verschmelzen die historischen Stränge des Landes mit der aktuellen Politik, wirtschaftliche Trends und die alltäglichen Routinen eines großen Teils der chilenischen Bevölkerung. Über der Metropole thront die andächtige Andenkette mit ihren Vulkanen und Gletschern. Und im idyllischen Umland verteilen sich fürstliche Weingüter.
Chile zählt mehr Hunde als Deutschland, fast jeder dritte unter ihnen ist ein Straßenhund. Die Streuner des Landes pflegen ein autonomes Leben. Doch können sie eine Bedrohung für ihre Umwelt darstellen. Und sie sind zugleich großen Gefahren ausgesetzt.
Niedrige Renten oder teure Bildung, ein mangelndes Gesundheitssystem oder soziale Ausgrenzung – lange rumorte es in der chilenischen Gesellschaft. Als 2019 massive Proteste an den Grundfesten des Landes rüttelten, öffnete die Regierung zusammen mit der Opposition den Weg für die Ausarbeitung einer neuen Verfassung, die nun zur Wahl stand. Das Volk hat entschieden.
Chile ist nicht nur ein naturräumlicher Schatz, sondern auch ein kultureller. Ob Aymaras in der Atacama-Wüste, die Rapa-Nui auf der Osterinsel oder die Mapuche in Araukanien – mit ihren zahlreichen indigenen Gemeinden liegen die Wurzeln der chilenischen Gesellschaft tief.
Gabriel Boric war eines der Gesichter der Studentenproteste 2011. 2019 trug der linksgerichtete Politiker aus Punta Arenas wesentlich zur Befriedung der sozialen Revolte bei und öffnete die Türen zu einer neuen Verfassung. Mit 35 Jahren ist Boric nun der frisch gewählte Präsident von Chile.
Chile macht sich auf, das politische Erbe der Pinochet-Diktatur (1973-1990) vollends abzuschütteln. Mit den größten Protesten der chilenischen Geschichte Ende 2019 wurde ein tiefgreifender Erneuerungsprozess in Gang gesetzt. Bei einem Volksentscheid stimmten 78% der Bevölkerung für die Erarbeitung einer neuen Verfassung. Seit Juli 2021 tagt die Verfassungsgebende Versammlung und schreibt Zukunft – für ein gerechteres Chile.