Auf der Insel Chiloé im Süden von Chile vermischen sich indigene Mythen mit den christlichen Traditionen europäischer Einwanderer. Die Insulaner*innen leben naturnah vom fruchtbaren Land
und dem Fischfang. Und vor der rauen Pazifikküste tummeln sich Seelöwen, Pinguine und Delfine.
Einzigartige Insel Chiloé
Bunte Pfahlbauten reihen sich an den Ufern von Chiloé, der zweitgrößten Insel des Landes. Grüne Hügel und steile Klippen zieren die Landschaft. Von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Holzkirchen sind das Alleinstellungsmerkmal der Ortschaften genauso wie die indigene Mythologie der Bewohnerinnen und Bewohner des Archipels. Die speziellen Gerüche und Farben der lebendigen Märkte von Ancud oder Castro faszinieren ihre Besucher. Und die maritime Gastronomie ist extraordinär.
Humboldt- und Magellan-Pinguine auf den Inseln von Puñihuil
An der Nordwestküste von Chiloé hütet das kleine Puñihuil einen erstaunlichen Schatz: Auf seinen vorgelagerten Inselchen finden sich Pinguine ein, um in der chilenischen Sommerzeit zu nisten. Auf einem Bootsausflug beobachtet man Humboldt-Pinguine und Magellan-Pinguine, die sich – wie nirgendwo sonst auf der Welt – die vulkanischen Felsen als Brutstätte teilen. Das nahe Ancud indes, die frühere Hauptstadt von Chiloé, vermittelt ein Gefühl für die originelle Lebensweise der legendenreichen Insel.
Chiloten-Kultur auf der Isla Quinchao
Chiloé mag mitunter die Vorstellung eines kompakten Eilands wecken. Doch setzt sich der Archipel aus einer Hauptinsel und über 40 vorgelagerten Kleininseln zusammen. Die Isla Quinchao ist eine dieser. Mit ihrem lokalen Kunsthandwerk, selbstgefertigten Strickwaren und ureigenen Holzkirchen führt Quinchao ein in die kulturbewusste Lebenswelt der Chiloten. Hiervon zeugt auch der Hafenort Dalcahue gegenüber von Quinchao mit seinem andachtsvollen Kirchgebäude und der üppigen Markthalle.
Hölzerne Gotteshäuser bei Chonchi
Das beachtliche Kulturerbe der Holzkirchen von Chiloé kristallisiert sich im Umkreis von Chonchi etwa 25 Kilometer südlich von Castro. Das Örtchen mit seinem Gotteshaus aus blau- und gelbgetöntem Holz entfaltet sich am Steilufer des Yal-Kanals auf mehreren Ebenen, was Chonchi den Beinamen der „Stadt der drei Etagen“ verschafft hat. Auch auf der vorgelagerten Insel Lemuy stechen Chiloé-typische Kirchen mit ihren hölzernen Fassaden und rustikalen Innenausstattung hervor.
Der Klang der verlorenen Seelen
Der Nationalpark Chiloé präsentiert die artenreiche Urwaldvegetation der Insel und den einnehmenden Anblick des endlosen Pazifischen Ozeans. Angrenzend befindet sich der Muelle del Alma, dessen Architektur simpel und tiefsinnig zugleich ist: Der künstlerische Holzsteg auf der wiesenbewachsenen Steilküste bei Cucao führt geschwungen ins Nichts und überlässt Besucher*innen ihren Gedanken. Hier horcht man der maritimen Klangwelt zu, die dem indigenen Mythos nach das Klagen der verlorenen Seelen illustriert.
Delfine und Pinguine im Queilén-Kanal
Eines der Prunkstücke Chiloés stellt die maritime Tierwelt dar. Gut eine Autostunde von Castro entfernt, ist Queilén der Startpunkt einer Bootstour. Das besonnene Städtchen an der Südostküste des Archipels schaut fast allseits ins Meer. Von hier setzt man über auf die Kleininsel Conejo. Eine Rundfahrt hält fulminante Begegnungen mit Seelöwen, Delfinen und während der Sommermonate gar Magellan-Pinguinen bereit.
Regenwaldwanderung im Naturpark Tantauco
Chiloé ist kein Ort des Massentourismus. Und so manche Region der Insel wirkt fast verschollen. Dies gilt speziell für den Süden von Chiloé. Auch befindet sich hier das enorme Areal des privaten Naturschutzgebiets Tantauco. Auf einer Wandertour führt das Reservat den Valdivianischen Regenwald und eine außerordentliche Biodiversität vor. Mit etwas Glück begegnet man gar einer der ansässigen Tierarten wie dem Pudu-Hirsch, den Darwin-Fuchs oder pickenden Spechten.
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